Persönlichkeitsstörungen

Zur Persönlichkeit eines Menschen zählen das Gefühlsleben, die Wahrnehmung und das Denken. Im Laufe des Lebens verändert sich auch die Persönlichkeit. Sie bildet sich aufgrund der genetischen Veranlagung und dann durch Einfluss von Kindheit, Beziehungs- und Lernerfahrungen sowie durch Umweltbedingungen aus.

Eine Persönlichkeitsstörung liegt dann vor, wenn bestimmte Merkmale der Persönlichkeit sich besonders stark zeigen, unflexibel und wenig angepasst sind. Die Person weicht von den erwarteten und akzeptierten Normen ab. In Deutschland leiden ca. 8 % unter einer solchen Störung. Sie tritt bei Frauen und Männern gleichermaßen auf.

Mögliche Arten von Persönlichkeitsstörungen sind:

  • Abhängige Persönlichkeitsstörung
  • Ängstlich-vermeidende Persönlichkeitsstörung
  • Narzistische Persönlichkeitsstörung
  • HIstrionische Persönlichkeitsstörung
  • Borderlinde Persönlichkeitsstörung
  • Und weitere

Borderline-Persönlichkeitsstörung

Die Borderline-Persönlichkeitsstörung ist eine psychische Erkrankung, die durch starke emotionale Instabilität und Schwierigkeiten im Umgang mit der eigenen Identität gekennzeichnet ist. Betroffene erleben intensive, wechselhafte Emotionen, die von extremer Nähe zu anderen Personen bis hin zu plötzlicher Ablehnung reichen können. Diese Schwankungen erschweren stabile Beziehungen und führen oft zu impulsivem Verhalten, das ohne Rücksicht auf mögliche Konsequenzen geschieht.

Menschen mit Borderline neigen häufig zu extremen Verhaltensweisen wie Substanzmissbrauch oder riskanten Handlungen. Selbstverletzungen und Suizidversuche sind leider keine Seltenheit, da die innere Anspannung und das Gefühl der inneren Leere oft kaum auszuhalten sind. Auch das sogenannte Schwarz-Weiß-Denken ist typisch: Dinge und Menschen werden entweder idealisiert oder stark abgewertet, ohne Grauzonen dazwischen zuzulassen.

Das Leben mit Borderline ist häufig von extremen Höhen und Tiefen geprägt, sei es in der zwischenmenschlichen Nähe oder in exzessiven Verhaltensweisen. Dazu gehören unter anderem riskantes Autofahren oder ein intensives Erleben der Sexualität. Diese extremen Handlungen dienen oft dazu, die innere Leere zu füllen oder die eigene Identität zu spüren.

Gemeinsam arbeiten wir in der Therapie daran, diesen emotionalen Schwankungen besser zu begegnen, Impulse zu kontrollieren und mehr Stabilität in das eigene Leben zu bringen. Ziel ist es, einen gesunden Selbstbezug zu entwickeln und Beziehungen stabiler und ausgeglichener zu gestalten.